Lokale Tiefenhyperthermie
Wirkungsweise und Anwendung:
Die Oncothermie ist eine Weiterentwicklung einer der ältesten Behandlungsmethoden der Onkologie, der Hyperthermie.
Im Gegensatz zur Hyperthermie handelt es sich dabei nicht nur um eine einfache Tiefenerwärmung, sondern um eine Kopplung aus der bekannten Tiefenerwärmung und dem Einsatz eines modulierten elektromagnetischen Feldes mit einer Trägerfrequenz von 13,56 MHz.
Hyperthermie / Oncothermie
Bewährt hat sich auch die Kombination der verschiedenen Therapieformen mit der Hyperthermie bzw. Oncothermie, bei der Tumorzellen durch eine Kombination aus Überwärmung und elektrischem Feld zum programmierten Zelltod (Apoptose) angeregt werden.
Gerade durch das Zusammenwirken von Oncothermie und anderen Therapien kommt es zu einer synergistischen Wirkung, d.h. beides verstärkt sich gegenseitig.
Über die Wirksamkeit der Oncothermie / Hyperthermie gibt es zahlreiche Studien und Literatur.
Die Hyperthermie stimuliert das Immunsystem durch Aktivierung der natürlichen Killerzellen.
Die Hyperthermie wirkt zerstörend auf Tumorzellen durch Erwärmung der extrazellulären Flüssigkeit und durch Erzeugung eines elektromagnetischen Feldes, das die Teilungsfähigkeit und die Reparaturmöglichkeit bösartiger Zellen hemmt.
Die Hyperthermie fördert die Wirkstoffdurchlässigkeit und –aufnahmefähigkeit des Tumors bei der Chemotherapie und die Anfälligkeit des Tumors für die Radiotherapie und steigert somit die Therapieerfolgsrate bei Chemo- und Strahlentherapie.
So wurde beispielsweise die synergistische Wirkung von lokaler Hyperthermie und Chemotherapie bei Weichteilsarkomen belegt (Deutsches Ärzteblatt, 23.09.2009).
Oncothermie: die Methode
Links: Schematische Darstellung einer Oncothermie-Behandlung. Es ist dargestellt, wie das elektrische Feld mit Hilfe der beiden aktiven Elektroden den Körper durchströmt. Man erkennt deutlich, dass das elektrische Feld den Weg des geringsten Widerstandes, in diesem Fall durch das maligne Gewebe (Tumor), sucht.
Prozentuale Verteilung der abgestorbenen Zellen nach Behandlung mit Hyperthermie und Oncothermie
Prozentuale Verteilung der abgestorbenen Zellen nach Behandlung mit Hyperthermie und Oncothermie. Die Behandlung mit Oncothermie erzielt bereits bei 38°C eine weitaus höhere Wirkung als die klassische Hyperthermie bei 42°C. Die Zahl der abgestorbenen Zellen ist mehr als das 2,5-fache höher.
Hyperthermie: gleichmäßig, fokussierte Erwärmung
Von allen Seiten wird sowohl das maligne als auch das gesunde Gewebe gleichmäßig erhitzt. Es ist kaum ein Temperaturunterschied zwischen dem zu therapierenden Tumor und dem umliegenden Gewebe messbar (gleichmäßige, fokussierte Erwärmung).
Oncothermie: leitende Erwärmung
Das elektrische Feld und somit die dadurch resultierende Wärme wird nur auf den Bereich der Tumorzellen gelenkt. Das umliegende, gesunde Gewebe wird nur minimal mit erwärmt (leitende Erwärmung).
Weitere Informationen
Maligne Zellen hingegen werden jedoch bei Anwendung der Oncothermie selektiv in der Zellkultur zerstört.