Migräne
Migräne ist durch anfallsartige, pulsierende Kopfschmerzen gekennzeichnet. Etwa 3,7 Millionen Frauen und 2 Millionen Männer leiden in Deutschland an Migräne. Auch Kinder können betroffen sein. Ca. 4-5 % der Kinder vor der Pubertät leiden an dieser Art von Kopfschmerzen.
Die Internationale Kopfschmerz-Gesellschaft klassifiziert die Migräne wie folgt:
- Migräne ohne Aura
- Migräne mit Aura
- Ophtalmoplegische Migräne – einseitige Migräne mit reversibler (sich zurückbildender) Lähmung eines oder mehrerer der Hirnnerven, die die Augenmuskeln versorgen
- Retinale Migräne – Sehstörungen bis hin zur vorübergehenden Erblindung auf einem Auge
- Periodische Symptome in der Kindheit als mögliche Vorläufer oder Begleiterscheinungen einer Migräne
- Migränekomplikationen – Status migraenosus – Anfall länger als 72 Stunden, migränöser Infarkt – Aura-Symptome über 7 Tage, die von einem Schlaganfall (Apoplex) begleitet sein können
- Migräneartige Störungen, die nicht die obigen Kriterien erfüllen
Aura ist der medizinische Begriff für Erscheinungen, die einer Migräne vorangehen. Dazu zählen unter anderem Sehstörungen, Sensibilitätsstörungen, Paresen (unvollständige Lähmungen) oder Aphasie (Sprachstörungen).
Verlauf und Prognose:
Im Rahmen einer Migräne ohne Aura treten die Schmerzen nur auf einer Seite auf (Hemikranie). Die Attacken dauern 4-72 Stunden. Körperliche Aktivitäten verstärken die Kopfschmerzen und das begleitende Auftreten von Nausea (Übelkeit) und Emesis (Erbrechen). Auch eine Photo- und Phonophobie (Licht- und Lärmscheu) kann mit einer Migräne einhergehen. Bei ungefähr 10 % treten visuelle (Lichtblitze, Zickzack-Sehen, Skotome (Ausfall/Abschwächung eines Teiles des Gesichtsfeldes) und/oder sensible Störungen und/oder Sprachstörungen vor den Kopfschmerzen auf (Migräne mit Aura). Diese Symptome sind komplett reversibel (bilden sich zurück). In seltenen Fällen treten die Auren auch ohne anschließende Schmerzphase auf.